1% gegen globale Armut!
Basel für ein gutes Leben...
...auch anderswo
Update 09.04.2024 – Das Initiativkomitee kritisiert den Gegenvorschlag zur 1%-Initiative
Der Regierungsrat hat heute den Gegenvorschlag zu unserer Initiative “1% gegen globale Armut” veröffentlicht (siehe hier: https://shorturl.at/pHILT). Leider wurden die zentralen Inputs des Komitees und vieler politischen Parteien aus der Vernehmlassung nicht berücksichtigt.
Das Komitee wartet nun die Debatte in der relevanten Grossratskommission ab.
Wirkungsvolle Entwicklungszusammenarbeit macht einen realen Unterschied macht einen realen Unterschied für die Bekämpfung von extremer Armut — unser Kanton kann und soll sich hier mehr leisten!
Die vollständige Stellungnahme findet sich hier: https://shorturl.at/adrC2
1% gegen globale Armut: Die Initiative in 30 Sekunden
- Der Kanton Basel-Stadt soll in finanziell guten Jahren die internationale Entwicklungszusammenarbeit fördern. Zwischen 0,3 und 1 Prozent der ordentlichen Steuererträge, also zwischen CHF 8 und 27 Mio., sollen für effektive und nachhaltige internationale Entwicklungsprojekte aufgewendet werden.
- Mit der Initiative gleicht sich der Kanton Basel-Stadt an andere international geprägte schweizerische Grossstädte wie Zürich und Genf an und folgt der bewährten Praxis von Riehen. So setzt Basel ein wichtiges Zeichen in Zeiten, in denen eine globale Zusammenarbeit gerade in Gesundheits- und Klimafragen zentral ist.
- Der Kanton Basel-Stadt setzt sich seit Jahrzehnten mit internationaler Entwicklungszusammenarbeit gegen die globale Armut ein. Die Initiative stärkt das bestehende Engagement und fördert wirksame, wissenschaftlich fundierte Projekte.
- Die Initiative ist ausgewogen: Sie führt nicht zu einer Steuererhöhung und in finanziell schlechten Jahren können die Beiträge tiefer ausfallen.
- Basel kann als weltweit anerkannter Gesundheitsstandort mit Pharmaindustrie, Universität und dem Schweizerischen Tropen- und Public-Health-Institut einen besonderen Beitrag leisten.
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Warum braucht es die Initiative jetzt?
Extreme Armut nimmt zu.
Erstmals seit der Jahrtausendwende nimmt die Zahl der Menschen in extremer Armut zu. Schätzungen der Weltbank zufolge sind infolge der Covid-19-Krise seit Anfang 2020 mehr als 100 Mio. Menschen in die extreme Armut gerutscht (Weltbank).
Die Lasten der Covid-19-Krise treffen den globalen Süden hart.
Menschen in ärmeren Ländern spüren die Konsequenzen der Covid-19-Krise oftmals noch härter als Schweizer*innen. Wo gesellschaftliche und wirtschaftliche Strukturen prekärer sind, ist auch die Lebensgrundlage schneller gefährdet (DEZA). Lockdowns und Ausgangssperren erschweren die Arbeit in formellen Sektoren, was viele Menschen dazu zwingt, unregulierte Arbeit in informellen Sektoren zu suchen (IPG Journal). Das bedeutet: grosse Konkurrenz, oftmals unwürdige Arbeitsbedingungen und keinerlei Arbeitssicherheit.
Die globale Armut wird uns noch lange begleiten.
Um dieser Realität gerecht zu werden, ist der Initiativtext so gestaltet, dass das Engagement des Kanton Basel-Stadt auch in einigen Jahrzehnten noch gute Resultate bringt – für die Partner*innen im globalen Süden wie auch für die Basler Bevölkerung. Um den grössten Nutzen zu gewährleisten, soll sich die Vergabe von Beiträgen am aktuellsten Stand der wissenschaftlichen Forschung orientieren. Und um die Verhältnismässigkeit des Engagements zu wahren, können die Beiträge an die Entwicklungszusammenarbeit unter bestimmten finanzpolitischen Umständen auch tiefer ausfallen.
Globale Probleme nicht alleine bewältigen – aber einen Beitrag zur Lösung leisten.
Der Kanton Basel-Stadt – wie auch der Bund – wird das Problem der Armut auf dieser Welt nicht im Alleingang lösen können. Das bedeutet aber nicht, dass es sich nicht lohnt, einen dezidierten Beitrag im Kampf gegen die Armut zu leisten und dabei die Lebensrealität vieler Menschen zu verbessern. Mit evidenzbasierten, wirksamen Entwicklungsprojekten.
Lasst uns jetzt gemeinsam handeln!
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«Globale Armut und Klimawandel gehören zu den grössten Heraus-forderungen unserer Zeit. Gehen wir sie gemeinsam an.»
Caroline Schröder Field, Dr. theol., Pfarrerin
Nachhaltige Entwicklungsarbeit
Nachhaltige Entwicklungsarbeit
Was will die Initiative?
Der Kanton Basel-Stadt soll künftig mit 0,3 bis 1% der kantonalen Steuererträgen Projekte in der internationalen Entwicklungszusammenarbeit fördern. Dabei sollen besonders evidenzbasierte Projekte unterstützt werden, deren Wirksamkeit und Wirtschaftlichkeit beurteilt werden können.
Seit Jahren fördert der Kanton Basel-Stadt, wie auch die Gemeinde Riehen, die internationale Entwicklungszusammenarbeit. Die Initiative fordert angesichts der globalen Herausforderungen in den Bereichen der Armut und des Klimawandels, dass dieses Engagement intensiviert wird. Ausserdem sollen Projekte anhand ihrer Wirksamkeit und ökologischen Nachhaltigkeit gefördert werden, was leicht neue und notwendige Akzente setzt. Mit dieser Initiative kann der Kanton Basel-Stadt also seine humanitäre Tradition festigen und zugleich eine Pionierrolle in der wirksamen und zeitgemässen Entwicklungszusammenarbeit einnehmen.
Entwicklungszusammenarbeit, wie sie heute praktiziert wird, ist nicht pauschal unproblematisch und auch nicht immer effektiv. Die Initiative will neue Anreize setzen, damit die besten Projekte von Schweizer Non-Profit Organisationen in der internationalen Entwicklungszusammenarbeit gefördert werden.
Mit lokaler Expertise in eine gerechtere Zukunft
Seit Jahrzehnten engagiert sich der Kanton Basel-Stadt mit internationaler Entwicklungszusammenarbeit gegen die globale Armut. Unterstützt werden dabei unter anderem weltweit Projekte zur Impfung von Kindern vor tödlichen Krankheiten, zur Schulbildung und zur Förderung von Solarprojekten in abgelegenen Regionen. Die Projektauswahl erfolgt durch die Expert*innen der kantonalen Kommission für Entwicklungszusammenarbeit, die sich u.a. an den Nachhaltigen Entwicklungszielen der UNO ausrichten (Sustainable Development Goals).
Diesen Einsatz will die Initiative „1% gegen globale Armut” stärken. Basel-Stadt soll seine Beiträge an die internationale Entwicklungszusammenarbeit in finanziell guten Jahren erhöhen, indem Beiträge zwischen 0,3 und 1 Prozent der Steuererträge, also zwischen CHF 8 bis 27 Mio., gegen die globale Armut aufgewendet werden. Damit würde sich der Kanton Basel-Stadt (gegenwärtig 0.08%) an andere international geprägte schweizerische Grossstädte wie Zürich (0.3 bis 1%) und Genf (0.7%) annähern und ein wichtiges Zeichen setzen in Zeiten, in denen eine globale Zusammenarbeit gerade in Gesundheitsfragen zentral ist. Basel kann als weltweit anerkannter Gesundheitsstandort mit Pharmaindustrie, Universität und dem Schweizerischen Tropen- und Public-Health-Institut einen besonderen Beitrag leisten.
Die Initiative fordert folgende Änderung der Verfassung des Kantons Basel-Stadt:
§ 124a Mittelverwendung: (neu) Beiträge für internationale Entwicklungszusammenarbeit
- Der Kanton Basel-Stadt gewährt jährlich Beiträge für internationale Entwicklungszusammenarbeit. Der Umfang der Beiträge entspricht mindestens 0,3 und höchstens 1 Prozent der kantonalen Steuererträge von natürlichen und juristischen Personen.
- Wenn der Kanton einen Bilanzfehlbetrag aufweist oder wenn die letzten drei Rechnungsjahre insgesamt mit einem Defizit von mehr als 50 Millionen Franken abgeschlossen haben, können die jährlichen Beiträge tiefer ausfallen.
- Der Kanton strebt für das Verteilungsverfahren möglichst tiefe Kosten und, wo sinnvoll, eine Koordination mit dem Bund an. Die Vergabe erfolgt an evidenzbasierte Projekte und orientiert sich dazu an der aktuellen wissenschaftlichen Forschung über Wirksamkeit und Wirtschaftlichkeit sowie an den Aspekten der Transparenz und der Ökologie/Nachhaltigkeit. Neben Projektbeiträgen im engen Sinn können auch Mittel für Wirkungsstudien zu diesen Projekten gesprochen werden.
- Der Kanton berücksichtigt bei der Verteilung Nonprofit-Organisationen mit Sitz in der Schweiz und schliesst keine Organisationen aufgrund von der Höhe ihrer jährlichen Einnahmen/Ausgaben oder ihrer Existenzdauer aus.
«Ein Steuerprozent für mehr Solidarität in der internationalen Entwicklungs-zusammenarbeit ist ein wichtiger Beitrag für eine gerechte Welt!»
Nino Russano, Student und Präsident JUSO Basel-Stadt
JA!
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Mit lokaler Expertise in eine gerechtere Zukunft
Seit Jahrzehnten engagiert sich der Kanton Basel-Stadt mit internationaler Entwicklungszusammenarbeit gegen die globale Armut. Unterstützt werden dabei unter anderem weltweit Projekte zur Impfung von Kindern vor tödlichen Krankheiten, zur Schulbildung und zur Förderung von Solarprojekten in abgelegenen Regionen. Die Projektauswahl erfolgt durch die Expert*innen der kantonalen Kommission für Entwicklungszusammenarbeit, die sich u.a. an den Nachhaltigen Entwicklungszielen der UNO ausrichten (Sustainable Development Goals).
Diesen Einsatz will die Initiative „1% gegen globale Armut” stärken. Basel-Stadt soll seine Beiträge an die internationale Entwicklungszusammenarbeit in finanziell guten Jahren erhöhen, indem Beiträge zwischen 0,3 und 1 Prozent der Steuererträge, also zwischen CHF 8 bis 27 Mio., gegen die globale Armut aufgewendet werden. Damit würde sich der Kanton Basel-Stadt (gegenwärtig 0.08%) an andere international geprägte schweizerische Grossstädte wie Zürich (0.3 bis 1%) und Genf (0.7%) annähern und ein wichtiges Zeichen setzen in Zeiten, in denen eine globale Zusammenarbeit gerade in Gesundheitsfragen zentral ist. Basel kann als weltweit anerkannter Gesundheitsstandort mit Pharmaindustrie, Universität und dem Schweizerischen Tropen- und Public-Health-Institut einen besonderen Beitrag leisten.
«Ein Steuerprozent für mehr Solidarität in der internationalen Entwicklungs-zusammenarbeit ist ein wichtiger Beitrag für eine gerechte Welt!»
Nino Russano, Student und Präsident JUSO Basel-Stadt
Die Initiative fordert folgende Änderung der Verfassung des Kantons Basel-Stadt:
§ 124a Mittelverwendung: (neu) Beiträge für internationale Entwicklungszusammenarbeit
- Der Kanton Basel-Stadt gewährt jährlich Beiträge für internationale Entwicklungszusammenarbeit. Der Umfang der Beiträge entspricht mindestens 0,3 und höchstens 1 Prozent der kantonalen Steuererträge von natürlichen und juristischen Personen.
- Wenn der Kanton einen Bilanzfehlbetrag aufweist oder wenn die letzten drei Rechnungsjahre insgesamt mit einem Defizit von mehr als 50 Millionen Franken abgeschlossen haben, können die jährlichen Beiträge tiefer ausfallen.
- Der Kanton strebt für das Verteilungsverfahren möglichst tiefe Kosten und, wo sinnvoll, eine Koordination mit dem Bund an. Die Vergabe erfolgt an evidenzbasierte Projekte und orientiert sich dazu an der aktuellen wissenschaftlichen Forschung über Wirksamkeit und Wirtschaftlichkeit sowie an den Aspekten der Transparenz und der Ökologie/Nachhaltigkeit. Neben Projektbeiträgen im engen Sinn können auch Mittel für Wirkungsstudien zu diesen Projekten gesprochen werden.
- Der Kanton berücksichtigt bei der Verteilung Nonprofit-Organisationen mit Sitz in der Schweiz und schliesst keine Organisationen aufgrund von der Höhe ihrer jährlichen Einnahmen/Ausgaben oder ihrer Existenzdauer aus.
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geprüft · wirksam · nachhaltig
Beispiele für Projekte mit nachhaltiger Wirkung
Gesundheit
Landwirtschaft
Gouvernanz
An Malaria sterben weltweit über 400’000 Menschen pro Jahr, meist Kinder. Malaria-Netze schützen effektiv gegen Krankheit und Tod. Dies haben Studien aus diversen Ländern aufgezeigt (Yang et al. 2018). Neben Netzen gibt es verschiedene weitere effektive Programme gegen Malaria, z.B. die medikamentöse saisonale Malaria-Prophylaxe für Kinder (Cissé et al. 2016).
Kleinbauern in Entwicklungsländern sind oft von extremer Armut betroffen. Aufgrund des finanziellen Drucks müssen sie ihre Erzeugnisse vielfach unmittelbar nach der Erntezeit zu einem tiefen Marktpreis verkaufen. Kleinkredite zu Vorzugskonditionen erlauben diesen Bauern, zu einem späteren Zeitpunkt bessere Preise zu erzielen und damit ihre tiefen Einkommen markant zu steigern (Burke et al. 2018).
Transparenz im öffentlichen Sektor ist ein zentraler Faktor für gute Gouvernanz. Ein Beispiel ist die Veröffentlichung von Ausgaben der Verwaltung. So sehen Bürger*innen, wie ihre Steuereinnahmen verwendet werden und die Behörden haben einen Anreiz, sich korrekt zu verhalten. Dasselbe Prinzip lässt sich auch auf Empfänger*innen von staatlichen Dienstleistungen anwenden (z.B. Bildung). So kann sich die Veröffentlichung von Daten über die Qualität von Schulen auf die Wahlchancen lokaler Politiker auswirken (Dias & Ferraz 2019).
* Dies ist lediglich eine kleine Auswahl von Projekten, die mit robusten Methoden auf ihre Wirksamkeit untersucht wurden. Selbstverständlich gibt es diverse weitere effektive Projekte in diesen und weiteren Bereichen wie z.B. Bildung oder soziale Sicherheit.
Beispiele für Projekte mit nachhaltiger Wirkung
Gesundheit
An Malaria sterben weltweit über 400’000 Menschen pro Jahr, meist Kinder. Malaria-Netze schützen effektiv gegen Krankheit und Tod. Dies haben Studien aus diversen Ländern aufgezeigt (Yang et al. 2018). Neben Netzen gibt es verschiedene weitere effektive Programme gegen Malaria, z.B. die medikamentöse saisonale Malaria-Prophylaxe für Kinder (Cissé et al. 2016).
Landwirtschaft
Kleinbauern in Entwicklungsländern sind oft von extremer Armut betroffen. Aufgrund des finanziellen Drucks müssen sie ihre Erzeugnisse vielfach unmittelbar nach der Erntezeit zu einem tiefen Marktpreis verkaufen. Kleinkredite zu Vorzugskonditionen erlauben diesen Bauern, zu einem späteren Zeitpunkt bessere Preise zu erzielen und damit ihre tiefen Einkommen markant zu steigern (Burke et al. 2018).
Gouvernanz
Transparenz im öffentlichen Sektor ist ein zentraler Faktor für gute Gouvernanz. Ein Beispiel ist die Veröffentlichung von Ausgaben der Verwaltung. So sehen Bürger*innen, wie ihre Steuereinnahmen verwendet werden und die Behörden haben einen Anreiz, sich korrekt zu verhalten. Dasselbe Prinzip lässt sich auch auf Empfänger*innen von staatlichenr Dienstleistungen anwenden (z.B. Bildung). So kann sich die Veröffentlichung von Daten über die Qualität von Schulen auf die Wahlchancen lokaler Politiker auswirken (Dias & Ferraz 2019).
* Dies ist lediglich eine kleine Auswahl von Projekten, die mit robusten Methoden auf ihre Wirksamkeit untersucht wurden. Selbstverständlich gibt es diverse weitere effektive Projekte in diesen und weiteren Bereichen wie z.B. Bildung oder soziale Sicherheit.
Häufige Fragen
Was ist evidenzbasierte Entwicklungszusammenarbeit?
Entwicklungszusammenarbeit (kurz EZA) wird dann als evidenzbasiert bezeichnet, wenn es sich um ein Entwicklungsprojekt handelt, für deren Wirksamkeit es wissenschaftliche Anhaltspunkte gibt. Als Richtwert gilt die aktuelle wissenschaftliche Forschung über Wirksamkeit und Wirtschaftlichkeit. Unter aktueller wissenschaftlicher Forschung wird der gegenwärtige wissenschaftliche Konsens verstanden, dieser befindet sich in ständiger Entwicklung. Gute Anhaltspunkte sind Meta-Studien, die ein Forschungsfeld zusammenfassen, sowie Studien mit robuster Methodik. Das können sogenannte randomisierte Studien wie in der Medizin sein, aber explizit auch weitere Methoden.
Ist Entwicklungszusammenarbeit nicht Sache des Bundes?
Tatsächlich wird der Löwenanteil der Schweizer Entwicklungszusammenarbeit vom Bund (DEZA und SECO) koordiniert und geleistet – was aber nicht heissen will, dass Entwicklungszusammenarbeit auf anderen politischen Ebenen nicht wertvoll ist. Alle Kantone und etliche Städte leisten mit ihrer Entwicklungspolitik wichtige Beiträge zur Bekämpfung von Leid überall auf der Welt. Auch der Kanton Basel-Stadt beteiligt sich bereits am Kampf gegen die globale Armut. Auf dieses Engagement baut die 1%-Initiative auf.
Kann der Kanton es sich leisten, Entwicklungsprojekte im Ausland zu fördern?
Die Initiative ist finanzpolitisch ausgewogen. In finanziell schlechten Jahren können die Beiträge an die internationale Entwicklungszusammenarbeit tiefer ausfallen. Der Initiativtext enthält eine Rezessionsklausel, welche explizit festhält, dass die Beiträge an die Entwicklungszusammenarbeit tiefer als 0,5% der Steuererträge ausfallen können, wenn der Kanton einen Bilanzfehlbetrag aufweist oder wenn die letzten drei Rechnungsjahre insgesamt mit einem Defizit von mehr als 50 Millionen Franken abgeschlossen haben.
Ist Entwicklungszusammenarbeit nicht ein überholtes Konzept?
Die Wirksamkeitsforschung in der Entwicklungszusammenarbeit hat sich in den letzten Jahren enorm weiterentwickelt (BBC). Dadurch ist heute ein viel besseres Verständnis dafür vorhanden, welche Projekte in welchem Kontext einen nachhaltigen Mehrwert liefern. Mit dem Fokus auf evidenzbasierte Projekte kann der Kanton einen wichtigen Beitrag zur zeitgenössischen EZA leisten.
Ich spende bereits, weshalb sollen jetzt noch meine Steuergelder für EZA verwendet werden?
Die extreme Armut steigt erstmals seit Jahrzehnten. Entsprechend braucht es jetzt zusätzliche Ressourcen und nachhaltige Lösungen. Mit den Strukturen und der Expertise die beim Kanton vorhanden sind, ist es zudem leichter möglich, hochwirksame Projekte zu identifizieren, die einen grösseren Mehrwert bringen. Zudem ermöglichen die höheren Beiträge des Kantons einen geringeren Administrations- und Transaktionsaufwand als private Kleinspenden. Und schliesslich setzt der klare Fokus auf Wirksamkeit neue Anreize, welche mittelfristig zu einer besseren Evidenzbasis führen und damit die Wirksamkeit Schweizer Entwicklungsprojekte erhöhen.
Nachhaltig Mehrwert schaffen
Lebensrealitäten
Mit der Forderung, evidenzbasierte Projekte zu fördern, will die Initiative sicherstellen, dass die unterstützten Projekte einen realen, nachhaltigen Mehrwert für die Partner*innen im globalen Süden schaffen. Es soll eine gute Grundlage vorhanden sein, um zu erwarten, dass ein Projekt die Lebensrealität von Menschen verbessert – sei es im Bereich der Bildung, Gesundheit, Gouvernanz oder etwas anderem. Und das soll nicht nur während der Projektdauer gelten, sondern auch darüber hinaus.
Ökologie
Nachhaltig bezieht sich aber natürlich auch auf die ökologische Nachhaltigkeit von Projekten. Der Klimawandel trifft arme Länder und Bevölkerungsgruppen viel stärker als reiche. In weiten Teilen der Welt drohen Nahrungsketten infolge der unberechenbaren klimatischen Veränderungen zu brechen. Entsprechend fordert die Initiative explizit, dass die Nachhaltigkeit, Klimaresilienz und Ökologie bei der Projektvergabe berücksichtigt werden.
«Was die Gemeinde Riehen seit Jahren tut, sollte auch der Kanton tun: 1% der Steuererträge in die Entwicklungs-zusammenarbeit investieren. Denn das ist eine wahrhaft zukunftsträchtige Investition.»
Dr. Christine Kaufmann, Tierärztin, Gemeinderat Riehen EVP
Ich will die Initiative unterstützen
JA!
Ich will Infos und den Newsletter abonnieren
JA!
Ich unterstütze die Initiative mit meinem Namen
Gemeinsam gegen globale Armut
«Unterstützung vor Ort ist nötig und wirksam. Wir sollten dafür mehr Verantwortung übernehmen.»
Patrick Huber, Ökonom und Vorstand der Mitte Basel-Stadt
«Mit dieser Initiative helfen wir ganz real vielen Menschen. Ein Steuerprozent sollte uns das wert sein.»
Jessica Brandenburger, Sozialpädagogin und Grossrätin SP Basel-Stadt
«Als reicher Kanton und Standort der global tätigen Life Science Industrie soll sich Basel noch stärker in der Entwicklungs-zusammenarbeit einsetzen. Deshalb unterstütze ich die 1%-Initiative.»
Dr. med Guy Morin, ehem. Regierungspräsident
«Wir haben die Möglichkeiten in der Hand, die Risse in allen Bereichen kleiner zu machen, für Probleme gute, nachhaltige Lösungen zu finden und den Schaden für uns und nachfolgende Generationen zu verringern.
Wir können deshalb nicht nur für uns schauen. Wir sollten in die Entwicklungsarbeit investieren»
Mustafa Atici, Nationalrat SP Basel-Stadt
«Es ist längst überfällig, dass die Schweiz als Heimatstaat grosser internationaler Organisationen das UNO-Mindestziel der Entwicklungshilfe von 0.7 Prozent erreicht. Ich wünsche dem Basler Stimmmvolk den Mut, mit einem „Ja“ mit gutem Beispiel voranzugehen. Der Aufwand ist minimal – die Wirksamkeit hoch.»
Dr. iur., LL.M. (Harvard) Charlotte Blattner, Oberassistentin Öffentliches Recht Uni Bern
«Es ist wichtig und richtig durch Entwicklungs-zusammenarbeit nachhaltige Verbesserungen für die weniger privilegierten Regionen zu schaffen. Ein Steuerprozent fällt für uns in Basel nicht gross ins Gewicht, kann für diese Regionen aber viel bewirken.»
Samuel Tscharner, Master Student Uni Bern und Vorstand Junge Grünliberale Beider Basel
«Das Steuerprozent kann mit kleinem Aufwand viel erreichen: das ist wirtschaftlich und ethisch.»
Prof. Markus Wild, Prof. für theoretische Philosophie Uni Basel
«Mit der Klimaerwärmung wird die weltweite Zusammenarbeit noch wichtiger. Basel-Stadt kann dazu einen solidarischen Beitrag leisten.»
Oliver Thommen, Geschäftsführer und Grossrat Grüne Basel-Stadt
«Wir sind privilegiert, in der Schweiz, in Basel-Stadt zu leben. Lasst uns etwas von unserem Reichtum weitergeben und die globale Armut bekämpfen!
0.3 – 1.0 % unserer Steuereinnahmen sind ein angemessener Beitrag.»
Christoph Hochuli, Polizist und Grossrat EVP Basel-Stadt
«Eine bessere Welt ist möglich. Sie kommt aber nicht von alleine.»
Prof. Ueli Mäder, Soziologe Uni Basel
«Unser Kanton kann mit einem Steuerprozent einen konkreten und effektiven Beitrag für eine gerechtere Welt leisten. Gehen wir es zusammen an!»
Basil Müller, PhD-Student Philosophie Uni Bern
«Gemeinsam für mehr Klimaschutz und Jobs in den ärmsten Ländern der Welt. Dafür stehe ich ein. »
Elisabeth Augstburger, Vorstand WWF Region Basel
«Gerechtigkeit geht uns alle an.»
Luka Takoa, Philosoph
1% aus Basel-Stadt für Entwicklungs-zusammenarbeit die global nachhaltig wirkt.
Salome Hofer, Grossrätin SP
Weitere Unterstützer:innen
Josefa Auberger,
Anwaltsassistentin
Laura Quintana,
Verhaltensforscherin
David Marti,
Physiker, Projektmanager Erneuerbare Energien
Julie Marti,
Ärztin
Monika Plozza,
Juristin, Doktorandin Rechtswissenschaften Uni Luzern
Sina Buser
Heinrich Koller
Roger Egli
Hermann Stabel
Lisa de Bever
Isabelle Romano
Andreas Wirz
Rasso Auberger
Pauline Pivot
Timon Renggli
Linda Hauenstein
Leon Pfeiffer
Stephan Züger
David Cogliatti
Ertugrul Cilingir
Rebekka Strübin
Monika Koller
Harly Mies
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